Taunuszeitung 30.10.18 Seite 1:

Schwarz-Grün hat knappe Mehrheit
Möglich wären in Hessen auch eine Jamaika-Koalition oder ein Bündnis von CDU und SPD
WIESBADEN (dpa). Nach dem Herzschlagfinale
bei der hessischen Landtagswahl
deutet vieles auf eine Fortsetzung
der schwarz-grünen Koalition
in Wiesbaden hin. Ministerpräsident
Volker Bouffier (CDU) zieht ein
Zweierbündnis einer Dreierkonstellation
eindeutig vor, und die FDP will
ihrem Spitzenkandidaten René Rock
zufolge kein „Ersatzrad“ in einer Jamaika-
Koalition sein. Einzig der große
Wahlsieger, Grünen-Spitzenkandidat
Tarek Al-Wazir, zeigte sich noch
zurückhaltend und hielt sich alle Optionen
offen. Nach der Wahl am
Sonntag hatte sich erst spät in der
Nacht herausgestellt, dass Schwarz-
Grün künftig im Landtag eine knappe
Mehrheit von einem Sitz hat. Die
Union verlor stark, fuhr ihr schlechtestes
Ergebnis seit über 50 Jahren
ein und kam nach dem vorläufigen
amtlichen Endergebnis auf 27,0 Prozent.
Die SPD rutschte im einstigen
„roten Hessen“ auf den historischen
Tiefstand von 19,8 Prozent. Diesen
Wert erreichten auch die Grünen
nach kräftigem Plus. Die AfD holte
13,1 Prozent, die FDP 7,5 Prozent
und die Linke 6,3 Prozent. Möglich
wären somit neben Schwarz-Grün
auch ein Bündnis von CDU und SPD
sowie Jamaika aus CDU, Grünen und
FDP. Bouffier möchte den Gremien
seiner Partei vorschlagen, Grünen,
SPD und FDP Gespräche anzubieten.
Al-Wazir sagte, die Grünen seien
in Sphären vorgedrungen, in denen
sie noch nie gewesen seien – „auf Augenhöhe
mit der SPD“. Spitzenkandidat
Thorsten Schäfer-Gümbel
sprach von einer „bitteren“ und „unfassbaren“
Niederlage.
Kommentar/Analyse
LANDTAGSWAHL
IN HESSEN
Stimmenanteile in Prozent
Veränderungen gegenüber 2013 in %
Quelle: dpa (29228) Bearbeitung: vrm/si

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