Taunus Zeitung vom 19.06.2019 - Frank Saltenberger

Tennisclub ist gesprächsbereit
Neu-Anspach CDU informiert sich beim Verein, was dieser von der Idee hält, den Platz zu verlegen
Die CDU besuchte den Tennisclub und erkundete die Stimmung im Verein bezüglich einer Verlegung der Sportanlage. Mit "gelassen" und "kooperativ" lässt sie sich zusammenfassen.
"Tennisclub Neu-Anspach 1975" steht es stolz auf einem Schild mit Biermarken-Logo über dem Eingang des Clubhauses. Vor dem versammelte sich eine Runde aus Mandatsträgern und Partei-Aktiven der Neu-Anspacher CDU, die sich vor Ort bei den Verantwortlichen über die aktuelle Lage des Vereins und deren Meinung zu den Vorschlägen der Stadtentwicklungs-Gruppe erkundigen wollten. Die Parteispitzen, Fraktionsmitglieder und der Stadtverordnetenvorsteher Holger Bellino (CDU) waren dabei sowie Mitglieder der Jungen Union.

Das Gründungsjahr vor Augen war sicher jedem klar, dass es sich inzwischen um einen "alteingesessenen" Verein handelt, der über die Jahrzehnte hinweg das Gelände zu einer der schönsten seiner Art hierzulande gemacht hat, und dass das mit großen Investitionen verbunden war. Die Anlage besitzt insgesamt sieben Kunstrasenplätze. "Die Plätze wurden im Laufe der Zeit mehrfach erneuert", erklärte der Vorsitzende des rund 360 Mitglieder zählenden Vereins, Torsten Schulz. Das Gelände verteilt sich auf drei Terrassen, auf der oberen sind vier Plätze, auf der unteren drei angeordnet und dazwischen mit herrlicher Terrasse nach Süden das gastronomisch bewirtschaftete Clubhaus. Parkplätze, ein Spielplatz gehören dazu, sowie eine eingepferchte Ballwand und Geräteschuppen. Reizvoll ist das Gelände nach fast allen Seiten mit einem hohen Baum- und Heckenbestand eingegrünt, so dass auch die Geräusche der Ballwechsel kaum nach außen dringen. Das Clubhaus wurde 2017 aufwendig renoviert und bietet zu verschiedensten Anlässen fast 50 Personen Platz. So eine Anlage zaubert man nicht von heute auf morgen aus dem Hut, und das muss in die Zukunftspläne des Clubs und der Stadt eingerechnet werden.

Die Stadt und engagierte Bürger sind gerade dabei den Masterplan der städtischen Entwicklung bis 2040 ins Ziel zu bringen und in dessen Rahmen wurde auf der Suche nach Bauland das Entwicklungspotential der Stadt abgeklopft. Eine der Flächen betrifft das Gelände des Tennisclubs "Hinter dem Weiher", wo ein Wohnbauareal angedacht ist.

Das Grundstück gehört der Stadt, ist aber auf Jahrzehnte hinaus noch dem Club verpachtet. Daher zeigt sich der Vorstand gelassen: "Wir sind aber gesprächsbereit", so der Vorsitzende Schulz, der die Politiker informierte und über die Anlage führte. Ihm zur Seite der ehemalige Vorsitzende Josef Homm, der gewissermaßen zu beiden Seiten des Netzes gleichzeitig aufschlägt, denn er gehört zu den engagierten Bürgern, die im Arbeitskreis maßgeblich an dem Kataster der potenziellen Flächen mitgearbeitet haben. Mitgearbeitet an der Anlage des Clubs wiederum hat seinerzeit auch Holger Bellino, der einst aktiv Tennis gespielt hat, heute noch Mitglied ist und der Besuchergruppe verriet: "Die Bäume habe ich noch mitgeholfen zu pflanzen." Für eine Verlegung des Sportgeländes ist bisher lediglich ein Bereich jenseits des Hausener Sportplatzes im Spiel. Dort ist bereits eine Fläche für die Verlegung des Anspacher Sportplatzes an der Friedrich-Ludwig-Jahnstraße im Besitz der Stadt. Die für die Tennissportler angedachte Fläche liegt noch weiter Richtung Wald, dem Steinhof gegenüber und ist Privatbesitz. Dass es ein Kraftakt sondergleichen werden würde, die Anlage wirklich zu verlegen, dürfte bei der Schilderung der Voraussetzung jedem klar geworden sein. Die Mitglieder seien über den aktuellen Stand der städtischen Planung informiert und sähen es ganz entspannt, gab Schulz die Stimmung im Verein wieder. Mit einem Umzug wolle man sich natürlich nicht verschlechtern, höchstens noch verbessern und da denken die Tennissportler an eine Halle, die ihnen am jetzigen Standort fehlt. "Wir nutzen als Club zurzeit die Halle des TC Obernhain, darüber hinaus buchen unsere Mitglieder auch Stunden in Usingen", ergänzte Homm. Damit sei man bisher gut klargekommen.

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